Bildungspolitische Aspekte
einer
Berufsausbildung mit Fachhochschulreife im Metallhandwerk
Prof.
Klaus Jenewein
Daten wurden erhoben
in einem konstruktions- und
produktionstechnischen
Handwerksberuf, Aussagen sind jedoch auch für die
Handwerksausbildung
in der
Versorgungs- und Kfz-Technik interessant
Vor dem Hintergrund
gravierender personalwirtschaftlicher
Grundprobleme, insbesondere eines großen und seit Jahren
kontinuierlichen
Defizits an betrieblichen Führungskräften, der damit kaum
möglichen Sicherung
von Unternehmensübernahmen und der schwierigen Absicherung
bestehender
betrieblicher Arbeitsplätze hat sich das Handwerk
Aktionsprogrammen wie
„Abiturienten in das Handwerk“ schon seit Jahren geöffnet.
Derartige Handlungsansätze
sind allerdings für das Metallhandwerk kaum wirksam, da hier kaum
klassische
Abiturientenberufe angeboten werden. Alternative: Qualifizierte
Schulabgänger
mit mittleren Bildungsabschlüssen anzusprechen und für eine
handwerkliche
Ausbildung dadurch zu gewinnen, dass in Verbindung mit
Fachhochschulreife ein
erweitertes und attraktives Bildungsangebot bereit steht.
Der Beitrag bietet u.
a. eine Zusammenstellung von
Untersuchungsdaten zum Vergleich von einfach und doppelt qualifizierend
ausgebildeten Metallfachkräften: a) Bildungsgangentwicklung im
Metallhandwerk
nach Einführung doppelt qualifizierender Ausbildungsangebote
(Stichprobe mit
etwa 300 Auszubildenden), b) Vergleichsanalyse von Indikatoren wie
Ausbildungsabbruch, Fehlzeiten und Anwesenheitszeiten am betrieblichen
Ausbildungsplatz, c) Prüfungsergebnisse von einfach und doppelt
qualifizierenden Auszubildenden im Vergleich, d) Verbleibsanalyse von
ausgebildeten Gesellen im Metallhandwerk im Zeitraum von 2-5 Jahren
nach
Abschluss der Ausbildung.
Empirisch belegte
Aussagen als Grundlage für die
bildungspolitische Diskussion der Berufsausbildung mit
Fachhochschulreife in
metallhandwerklichen Ausbildungsberufen, exemplarisch dargestellt an
der
Bildungsgangentwicklung im Ausbildungsberuf
Metallbauer/Metallbauerin in zwei
Innungsbereichen mit ca. 230 Mitgliedsbetrieben.
Der Beitrag richtet
sich an die mit der
Bildungsgangentwicklung in berufsbildenden Schulen, betrieblichen und
überbetrieblichen Bildungseinrichtungen des Handwerks sowie in der
Bildungsplanung im Berufsfeld Metalltechnik befassten Fachkräfte.
Die
empirische Basis wurde aus einem in Duisburg/Oberhausen
durchgeführten
Modellversuch gewonnen, über dessen didaktische Konzeption der
Beitrag
Kluitmann (Lern- und Arbeitsaufgaben) ebenfalls berichtet.
Prof. für Fachdidaktik technischer Fachrichtungen,
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,
Tel. 0391-6716602,
klaus.jenewein@gse-w.uni-magdeburg.de