Brauchen Großkonzerne noch Fachkräfte in der Produktion?

 Ansätze von Lean Production auf der Basis des Toyota Produktionssystems (TPS) haben in den Produktionsbereichen beispielsweise der Automobil- und der Elektroindustrie einen neuen Arbeitstypus flexibler Routinearbeit entstehen lassen. Sein Hauptmerkmal besteht darin, daß die Mitarbeiter aktiv an der Standardisierung und Routinisierung ihrer eigenen Arbeitsabläufe mitwirken, um so bei variantenreicher und komplexer Fertigung sichere Prozesse gewährleisten zu können.

Beschäftigungspolitisch kommt diesem neuen Arbeitstypus eine große Bedeutung zu, da er im wesentlichen dort zum Einsatz kommt, wo heute – wie z.B. in den Fahrzeugmontagen der Automobilindustrie – noch personalintensiv gearbeitet wird. Aufgrund eines gravierenden Arbeitskostengefälles zu Lasten des Standorts Deutschland, steht die flexible Routinearbeit allerdings unter einem erheblichen Kosten- und Leistungsdruck. Sie wird daher zunehmend ins kostengünstigere Ausland verlagert.

Dem kann nur wirksam entgegengewirkt werden, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt werden

1. Zielgerichtete Qualifizierung der flexiblen Routinearbeiter jenseits überkommener Anlern- wie aber auch überkommener Facharbeiterkonzepte.

2. Bezahlung flexibler Routinarbeiter unterhalb des Facharbeiterniveaus.

In den Unternehmen, in denen diese Voraussetzungen erfüllt werden, können vorhandene Arbeitsplätze nicht nur erhalten, sondern auch zusätzliche geschaffen werden.

Springer, Roland, Dr. habil.
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