Doppelqualifikation –
Chancen und Herausforderungen für die duale Berufsausbildung
Jürgen
Vianden
Im weiteren
Sinne bedeutet
Doppelqualifikation im Rahmen der dualen Berufsausbildung, dass der
Auszubildende während der beruflichen Erstausbildung auch einen
höheren
allgemeinbildenden Abschluss erreichen kann. So hat z.B. ein
Jugendlicher ohne
Hauptschulabschluss mit erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung
auch den
Abschluss der Sekundarstufe I/Hauptschulabschluss erreicht. Mit einem
qualifizierten Berufsabschluss (Durchschnittsnote von mindestens 3,0)
und
zusätzlichen nachgewiesenen Englischkenntnissen auf dem Niveau der
Fachoberschulreife wird einem Schüler die Fachoberschulreife
zugesprochen. In
der Regel kann die Fremdsprache im Förderbereich der Berufsschule
erworben
werden.
Bei der
Doppelqualifikation im
engeren Sinne geht es um das zeitgleiche Erreichen der allgemeinen
Fachhochschulreife und des Lehrabschlusses. Dazu muss zum einen der
Auszubildende im Rahmen des Differenzierungsangebotes die zur Erlangung
der
Fachhochschulreife erforderlichen ergänzenden
Unterrichtsveranstaltungen
besuchen. Zum anderen ist der Berufsschulunterricht auch...
...ein
Arrangement von Technikwissenschaften (...) unter Zuhilfenahme von
Naturwissenschaft und Mathematik (und stellt) ein eigenes
Aufgabenfeld (dar),
auf das (...) ingenieurwissenschaftliche sowie systemtheoretische
Erkenntnisse
und Methoden pragmatisch anwendet (werden). In einem selektiven Zugriff
auf
jene wissenschaftlichen Forschungsergebnisse nutzt(en) (...)
(Lernfelder) den
Stand der Wissenschaft, wobei die Systematik dieses Zugriffs von (...)
systemtechnischen (und arbeitsprozessorientierten) Anwendungen bestimmt
wird.
(Curriculare Hinweise zur Jahrgangsstufe 12 FHR in NRW)
Am Ende des
Bildungsganges stehen
der Berufsschulabschluss, die Berufsabschlussprüfung und die
Abschlussprüfung
zur Erlangung der Fachhochschulreife.
Die
Organisation des
Differenzierungsbereiches und die Koordination des berufsbezogenen
Lernbereiches können Probleme aufwerfen, wenn die Schüler
verschiedene Berufe
erlernen und/oder die schulischen Ausbildungszeiten unterschiedlich
vereinbart
sind (Teilzeit, Block).
Diesen
Schwierigkeiten kann
dadurch begegnet werden, dass unterschiedliche Bildungsgänge
kooperativ und
koordiniert an der Ausbildung beteiligt sind.
Jürgen
Vianden
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